Die Geschichte des Ganahl-Areals reicht bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Bereits im Jahre 1833 liess die Firma Ganahl an der Stelle des heutigen Baus eine der ersten Baumwollspinnereien im Vorarlberg errichten.
Das Textilunternehmen, welches unter dem Namen ‹k. k. priv. Baumwollspinnerei Ganahl & Söhne› geführt wurde, entwickelte sich rasch zu einem der bedeutendsten Betriebe der Baumwollindustrie nicht nur Vorarlbergs, sondern ganz Österreichs. 1874 wurden im Erdgeschoss der Fabrik 76 mechanische Webstühle mit Spul-, Zettel- und Schlichtmaschinen aufgestellt. Damit wurde dem durch die Einführung mechanischer Webstühle erzielten Umschwung Rechnung getragen.
1885 wurde das Gebäude ein Raub der Flammen. Um bald weiter produzieren zu können, veranlasste die Direktion den sofortigen Wiederaufbau. Nach der Fertigstellung stattete man die erheblich vergrösserte Anlage mit den neuesten Maschinen aus. Eine nächste nennenswerte Veränderung fand zu Beginn der 1920-er Jahre statt. Die Spinnerei wurde durch den Aufbau geräumiger Kanzleien und eines neuen Saales zur Aufnahme der Zwirnmaschinen erweitert. Es folgte die Einrichtung der Garnfärberei und Garnbleicherei zur Erreichung eines grösseren Garnabsatzes.
Historische Fotos aus Nägele Hans,
Ein Jahrhundert Carl Ganahl & Co. in Feldkirch,
August 1933
Nachdem die Spinnerei 1987 die Tore für immer geschlossen hatte, stand das imposante, viergeschossige, von einem Turm gekrönte Fabrikgebäude für einige Zeit leer. Die Zukunft des aus Eisen und Stein bestehenden Massivbaus war ungewiss. Einige Stimmen zogen gar einen Abbruch in Erwägung. Doch durch die Revitalisierung bzw. Umnutzung in die heutige Form war die Gefahr eines Abbruchs der industriegeschichtlich interessanten Anlage endgültig gebannt.
Stand vor der Revitalisierung 1987